Quelle: HBS
Böckler ImpulsKonjunktur: Die Aussichten hellen sich auf
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchläuft, ist spürbar gesunken. Der Konjunkturindikator des IMK weist für das zweite Quartal 2024 von April bis Ende Juni eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 48,7 Prozent aus.
Anfang März betrug sie für die folgenden drei Monate noch 58,3 Prozent. Damit zeigt das nach dem Ampelsystem arbeitende Instrument erstmals seit Juni 2023 nicht mehr „rot“ an, sondern „gelb-rot“, was eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit bedeutet, aber keine akute Rezessionsgefahr mehr.
Der Rückgang des Rezessionsrisikos beruht vor allem darauf, dass sich die Industrie erholt hat. Da sich die Energiepreise stabilisiert haben, geht das IMK davon aus, dass auch die Produktion in energieintensiven Branchen und insbesondere in der Chemieindustrie „ihren Tiefpunkt durchschritten“ hat. Für eine weitere Erholung sprechen auch Zuwächse beim Export. Zusätzlich Hoffnung machen aufgehellte Stimmungs- und Finanzmarktindikatoren. So hat der „Finanzmarktstress“, den das IMK mit einem eigenen Indikator ermittelt, spürbar nachgelassen.
Die neuen Indikatorwerte stehen im Einklang mit der aktuellen IMK-Konjunkturprognose, wonach sich die deutsche Wirtschaft nach einer Rezession im Winter langsam aus ihrer Schwächephase arbeitet. Dabei gehen zunehmend vom privaten Konsum wichtige Impulse aus. „Im Jahresverlauf dürfte dann neben der steigenden Auslandsnachfrage auch die sich angesichts moderater Inflation und weiter steigender Löhne deutlich verbessernde Kaufkraft der Haushalte dafür sorgen, dass es zu einer Belebung der Konjunktur kommt“, erklärt IMK-Experte Peter Hohlfeld.
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