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Bedingt durchlässig Böckler Impuls

Bildung: Bedingt durchlässig

Ausgabe 03/2023

Der Sprung von einer Fachschule an eine Hochschule gelingt einigen. Umgekehrt ist es schwieriger: Nach einem Studienabbruch ist der Weg zur Fachschule steinig.

Die Grenzen zwischen beruflicher und akademischer Bildung sind durchlässiger geworden, das duale Studium ist nur ein Beispiel. Dennoch sind Wechsel von der einen in die andere Welt in der Praxis oft nicht einfach. Das gilt etwa, wenn es um die Durchlässigkeit zwischen Hochschul- und Fachschulstudium geht. Fachschulen sind Fortbildungseinrichtungen für Menschen mit Berufsabschluss, beispielsweise in den Bereichen Technik, Gesundheit oder Sozialwesen. 

Diesen Fall haben Forschende unter der Leitung von Martin Frenz und Klaus Jenewein mit Förderung der Hans-Böckler-Stiftung untersucht. Das Team um die Professoren aus Aachen und Magdeburg hat für seine Untersuchung acht Fachschulen mit technischem Schwerpunkt in verschiedenen Bundesländern ausgewählt. Ihr Ergebnis: Wenn es um den Übergang von der Fachschule in einen Bachelor-Studiengang geht, sind sowohl Hochschulen als auch Fachschulen aktiv und beraten über Wege ins Studium, auch wenn es bei der Anrechnung außerhalb der Hochschule erworbener Kompetenzen hier und da noch knirscht. Geht es jedoch um den umgekehrten Fall, nämlich jungen Leuten, die mit dem Studium hadern und sich auf der berufspraktischen Seite besser aufgehoben sehen, einen Übergang zur Fachschule zu ermöglichen, sind die Hürden hoch. 

Zwar seien alle Bundesländer bestrebt, Studienabbrechern und -abbrecherinnen Wege in die berufliche Bildung aufzuzeigen, praktisch fehle es aber oft an Beratung und Information, schreiben die Forschenden. „So rufen Studienzweifelnde ihr Potenzial nicht ab und erkennen die Chancen nicht, mit dem Übergang in das Fachschulsystem einen Bildungsabschluss zu erlangen“, der nach dem sogenannten Deutschen Qualifikationsrahmen dem Niveau des Bachelorstudiums entspricht. Häufig ist die „ausschlaggebende Barriere für Studienaussteigende“ deren fehlende berufliche Erfahrung. Einige Bundesländer und Fachschulen arbeiten zwar an Lösungen für Fälle, in denen Bewerber und Bewerberinnen zuvor studiert und noch gar nicht oder nicht lange genug in einem Betrieb gearbeitet haben, und erkennen teilweise im Studium erworbene Credit Points an. Doch „übergreifende Standards“, so die Forschenden, seien „bislang nur in Ansätzen zu erkennen“. 

Sie schlagen vor, Modelle zur „Verzahnung zwischen Aus- und Fortbildung“ zu entwickeln, „um beim Übergang in das Fachschulsystem fehlende Aufnahmevoraussetzungen nachzuholen“ und akademisch erworbene Kompetenzen auch im Fachschulstudium anzuerkennen. Eine Lösung bestehe in einer berufsbegleitenden Teilzeitform des Fachschulstudiums, die das fortbildungsbegleitende Nachholen beruflicher Erfahrung teilweise oder vollständig ermöglicht. Hierzu bedürfe es der Zusammenarbeit mit den Betrieben.

Studien zur Transformation

Digital, klimaneutral, mitbestimmt – wie sieht die künftige Arbeitswelt aus, welche Herausforderungen sind zu meistern? Die Forschungsstelle Arbeit der Zukunft der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlicht mit ihrem Forschungsmonitoring regelmäßig einen Überblick über aktuelle Studien und Publikationen zur Arbeitswelt der Zukunft.

Themen der jüngsten Ausgabe sind unter anderem: Digitalisierung, Aufwertung und Humanisierung der Arbeit, atmende Arbeitszeiten und Zeitarrangements, Künstliche Intelligenz, Soziale Innovationen und sozial-ökologische Transformation. Es geht um ökologische Stahlproduktion und agile Arbeitsmethoden bei Tesla.

Hier geht es zum Forschungsmonitoring

 

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