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HBS Böckler Impuls

Arbeitsmarkt: Ältere drängen auf den Arbeitsmarkt

Ausgabe 01/2011

Dem Arbeitsmarkt stehen heute deutlich mehr Ältere zur Verfügung als noch vor zwei Jahrzehnten.

Das hat zum einen demografische Gründe - inzwischen sind im Alter zwischen 50 und 65 Jahre recht geburtenstarke Jahrgänge angelangt. Hinzu kommt aber auch, dass sich die Über-50-Jährigen zusehends später aus dem Berufsleben zurückziehen: weil sie arbeiten wollen oder weil sie auf das Einkommen angewiesen sind. Die so genannte stille Reserve der Älteren - Menschen ohne Interesse an einem Job oder ohne Hoffnung auf einen - ist zwischen 1991 und 2009 kleiner geworden. Da aber nicht alle Interessierten einen Arbeitsplatz finden, hat sich trotz höherer ­Erwerbsbeteiligung die Erwerbslosigkeit nach ILO-Definition dennoch nicht reduziert. Zwischen 50 und 60 suchen demnach weiterhin etwa acht Prozent der Menschen aktiv eine Arbeit, bei den Über-60-Jährigen sind es vier Prozent.

50- bis 54-Jährige. Gut 80 Prozent der Bevölkerung in diesem Alter steht im Beruf. Von 1991 bis 2009 nahm der Anteil der Erwerbstätigen um fünf Prozentpunkte zu, was vor allem einen Grund hat: Die Erwerbsbeteiligung von Frauen zwischen 50 und 55 nähert sich derjenigen der Männer an. Die stille Reserve hat sich auf etwa 15 Prozent verringert. Insgesamt ist die Gruppe der 50- bis 54-Jährigen größer geworden.

55- bis 59-Jährige. In dieser Altersklasse verzeichnen die IAQ-Forscher am meisten Bewegung. Die Erwerbsbeteiligung nahm deutlich zu. Gingen 1993 nur etwa 50 Prozent einer Beschäftigung nach, so sind es inzwischen fast 70 Prozent. Vor allem Frauen haben heute wesentlich häufiger einen Beruf; der Anteil nicht erwerbstätiger Frauen in dieser Altersklasse hat sich im betrachteten Zeitraum fast halbiert. 2009 blieb nicht einmal jede dritte Frau Zuhause.

60- bis 64-Jährige. Die Mehrheit hat sich in diesem Alter - ob freiwillig oder nicht - vom Arbeitsmarkt verabschiedet. Doch die Dominanz des Vorruhestands bröckelt: 1995 hatten sich noch 80 Prozent der Über-60-Jährigen aus dem Erwerbsleben ausgeklinkt, 2009 waren es keine 60 Prozent mehr. Gerade seit der Jahrtausendwende legte der Anteil der Erwerbstätigen zu.

  • Viele Menschen über 60 haben sich vom Arbeitsmarkt zurückgezogen, weil sie für sich keine Chance mehr auf einen Arbeitsplatz sehen. Die Arbeitslosen-Statistik erfasst diese unfreiwillig Erwerbslosen nicht. Die Folge: Es gibt unter Älteren eine erhebliche Zahl an verdeckten Arbeitslosen. Zur Grafik

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