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HBS Böckler Impuls

Arbeitsmarkt: Ungesunde Unsicherheit

Ausgabe 19/2017

Sorgen um den Job beeinträchtigen die Gesundheit von Berufseinsteigern. Besonders stark leiden Beschäftigte mit Berufsausbildung.

Wie sich Angst um den Arbeitsplatz auf die Gesundheit von jungen Menschen auswirkt, zeigt eine Studie der Psychologin Katharina Klug von der Universität Bremen. Sie hat Daten von mehr als 1500 Berufseinsteigern im Alter von 18 bis 30 Jahren aus dem Sozio-oekonomischen Panel analysiert. Untersucht hat Klug sowohl objektive Arbeitsplatzunsicherheit in Form befristeter Beschäftigung als auch subjektive Unsicherheit, also die Angst der Befragten vor Jobverlust.

Das Ergebnis: Zumindest die subjektive Unsicherheit wirkt sich signifikant negativ auf die psychische Gesundheit aus, wenn man Faktoren wie das Alter, das Geschlecht oder den Beschäftigungssektor herausrechnet. Auch die Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Leben allgemein fällt schlechter aus. Besonders ausgeprägt ist der negative Effekt bei denjenigen, die eine Berufsausbildung absolviert haben. Die Erklärung der Forscherin: Wer als Azubi bereits über mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, dürfte höhere Erwartungen an die Jobsicherheit haben – und umso enttäuschter sein, wenn es mit der Festanstellung nicht klappt. Zudem dürften sich gerade Menschen, die großen Wert auf Sicherheit legen, für eine Lehre entscheiden. Akademiker hätten in der Regel vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen und ohnehin vielfältige Möglichkeiten am Arbeitsmarkt und seien daher eher bereit, Befristung in Kauf zu nehmen. Geringqualifizierte wiederum seien oft froh, wenn sie überhaupt einen Job ergattern können. 

  • Immer mehr Beschäftigte fallen wegen psychischer Erkrankungen aus. Zur Grafik

Katharina Klug: Young and at risk? Consequences of job insecurity for mental health and satisfaction among labor market entrants with different levels of education, Economic and Industrial Democracy, Oktober 2017 (kostenpflichtig, nur online)

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