Forschungsprojekt: Ausbildungsförderung

Fallstudien zum Vergleich zwischen Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung für Jugendliche durch die Bundesanstalt für Arbeit und Maßnahmen der Jugendhilfe

Projektziel

Mit Fallbeispielen, einer Expertenbefragung und weiteren Recherchen wird die Situation in der Jugendberufshilfe beleuchtet. Insbesondere werden Schnittstellen zwischen Schule, Berufsausbildung und den Begleitungs- und Vermittlungsangeboten des Jugend- und des Arbeitsamtes analysiert.

Veröffentlichungen

Deubel, Klaus, 2003. Jugendberufshilfe - Ein Vergleich zwischen Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit und Maßnahmen des Jugendamtes, Dresden, 98 Seiten.

Projektbeschreibung

Kontext

So wie die Arbeitslosigkeit für den einzelnen Erwachsenen, aber auch für die Gesellschaft zu einer nicht mehr hinnehmbaren Belastung wird, so gilt das auch und noch verstärkt für Jugendliche. Obwohl viele davon betroffen sind und die gesamte Gesellschaft die Auswirkungen zu spüren bekommt, gibt es noch keine ausreichend zufriedenstellende Reaktion auf die Lage. Richtige Schritte wurden eingeleitet, wie z.B. das Sofortprogramm zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Die vorhandenen Bemühungen reichen aber nicht aus. Das Hartz-Konzept und erste aus der Pisa-Studie abgeleitete Maßnahmen sind notwendige Schritte, denen weitere folgen müssen. Jugendberufshilfe muss, ausgehend von der Arbeitsmarktsituation, grundsätzlich gestärkt, überdacht und effektiver werden.

Fragestellung

Welche Benachteiligungen bzw. individuellen Beeinträchtigungen sind durch fehlende Ausbildung bzw. Jugendarbeitslosigkeit verursacht?

Wie ist die Situation benachteiligter Jugendlicher bzw. junger Erwachsener einzuschätzen?

Wie schätzen Fachexperten die Probleme und notwendige Veränderungen auf dem Gebiet Jugendberufshilfe ein?

Welche Auswirkungen auf die Jugendberufshilfe sind aufgrund der eingeleiteten Reformen des Arbeitsmarktes zu erwarten?

Wie ist die Jugendberufshilfe zwischen Schule, Jugendamt, Arbeitsamt, Trägern der Jugendhilfe, Sozialarbeitern und Therapeuten zu vernetzen?

Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeit auf dem Gebiet Jugendberufshilfe sind vorzuschlagen?

Untersuchungsmethoden

Arbeitslose Jugendliche, die in berufsvorbereitenden Maßnahmen untergebracht sind, werden in Interviews zu ihrer Lebenssituation befragt. Zugleich werden exemplarisch Fälle vorgestellt. Die Experteninterviews werden mit ausgewählten Mitarbeitern der Trägereinrichtungen und anderen Experten der Jugendberufshilfe durchgeführt. Die Experten geben wichtige Informationen zu den Bedingungen und den Verhältnissen in der Jugendarbeitslosigkeit und Jugendberufshilfe. Erst das Zusammenfügen beider Perspektiven ermöglicht, sich ein "ganzes Bild" vom Untersuchungsgegenstand zu machen.

Darstellung der Ergebnisse

Die Ursachen für das Scheitern von Jugendlichen in Ausbildung und Beruf sind vielfältig. Die Lebenssituation der Jugendlichen und deren Persönlichkeit ist als Ganzes zu betrachten. Entsprechend müssen die Maßnahmen konzipiert werden: Statt wechselnder Maßnahmen, die zu Warteschleifen werden, sind dauerhafte Ausbildungs- bzw. Arbeitsverhältnisse für die benachteiligten Jugendlichen notwendig. Die Vielfalt nicht abgestimmter Maßnahmen ist die Ursache fehlender Transparenz und damit oft unzureichender Orientierung der Betroffenen. Den Maßnahmeträgern der Jugendberufshilfe fehlt häufig Planungssicherheit. Einige Richtlinien sind zu starr. Außerdem würde eine bessere Kooperation der einzelnen Akteure der Jugendberufshilfe die Qualität der Arbeit auf diesem Gebiet verbessern.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Klaus Deubel

Kontakt

Dr. Saskia Freye
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung
Saskia-Freye@boeckler.de

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