Projektbeschreibung
Kontext
Die Auswirkungen von aufkommenden Innovationen und Technologien auf Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen und Qualifizierung müssen frühzeitig sondiert und bewertet werden. Einführungsprozesse sind so zu gestalten, dass keine oder möglichst wenige negative Auswirkungen für die Beschäftigten auftreten. In einer proaktiven Rolle werden Betriebsräte und Arbeitnehmervertretungen in Aufsichtsräten immer stärker zum Treiber von Innovationen auf betrieblicher Ebene. Dazu gehört, dass sie frühzeitig über robuste Innovations- und Technologietrends informiert sind. Für Gewerkschaften und ihre Vertreter*innen besteht darüber hinaus die besondere Herausforderung, sich mit zusätzlichem Wissen in innovations- und technologiepolitische Strategieprozesse einzubringen, wie sie im Rahmen umfassender Dialoge zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik stattfinden. Im Projekt wurde dafür mit bewährten Mitteln des Monitorings Themen systematisch und frühzeitig identifizier und aufbereitet.
Fragestellung
Im Projekt ging es darum, frühzeitig und systematisch zukünftige innovations- und technologiepolitische Themen zu identifizieren, die für Arbeitnehmerakteure von drängender Bedeutung werden können. Daraus ergaben sich folgende übergeordnete Fragestellungen:
• Welche Themen aus den Bereichen Innovation und Technologie sind für Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen in (naher) Zukunft relevant?
• Inwieweit sind diese Themen dringlich bzw. mit Blick auf offene Zeitfenster proaktiv gestaltbar? Wie ist der aktuelle Stand der Entwicklung?
• Wo können sich Beschäftigte und ihre Interessenvertretungen proaktiv in ihren Sektoren und Unternehmen sowie Politikprozessen einbringen? Wie können Innovationsprozesse und technologiepolitische Entwicklungen im Sinne „Guter Arbeit“ gestaltet werden?
Untersuchungsmethoden
Mittels in der Praxis bewährter Konzepten wie „Dynamik von Innovationssystemen“, „Issues Management“, „Technology and Business Scouting“, „Monitoring Innovations- und Technikanalyse“ und „(Corporate) Foresight“ wurden innovations- und technologiepolitische Themen identifiziert. In Themenskizzen werden die Ergebnisse zusammengefasst, auch um insb. Interessensvertretungen zu informieren, welche Entwicklungen einer verstärkten Aufmerksamkeit bedürfen. Zudem wurden weitere aufstrebende Konzepte und Instrumente („Virtuelle Expertenworkshops“ und „Innovation Labs“) analysiert und eingesetzt. Im Rahmen von Vertiefungsworkshops wurden ausgewählte Themen mit Expert*innen aus Wissenschaft und Gewerkschaften näher beleuchtet und in Publikationen aufbereitet. Leitenden Fragen für alle Publikationen sind:
• Worum geht es bei dem Thema?
• Wie ist der gegenwärtige Stand der Diskussion?
• Warum ist das Thema für Arbeitnehmer*innen wichtig?
Darstellung der Ergebnisse
In zwei Working Papers wurden die identifizierten Themen als Skizzen zusammengefasst.
Working Paper HBS Forschungsförderung Nr. 180 mit 16 Themenskizzen, 2020
Working Paper HBS Forschungsförderung Nr. 202 mit 15 Themenskizzen, 2020
In drei Working Papers wurden Themen im Anschluss an die Vertiefungsworkshops ausführlicher diskutiert.
Working Paper HBS Forschungsförderung Nr. 179 „Autonome Klein- und Omnibusse im öffentlichen Verkehr“, 2020
Working Paper HBS Forschungsförderung Nr. 193 „Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft - Fördernde und hemmende Faktoren im Verkehrssektor und der Chemischen Industrie“, 2020
Working Paper HBS Forschungsförderung Nr. 203 „Neue innovationspolitische Instrumente: Reallabore und Experimentierräume“, 2021
Ein weiteres Working Paper wird 2021 zu GAIA-X erscheinen.