Forschungsprojekt: Arbeitsmigration aus Spanien

Transnationale europäische Migration am Beispiel der neuen spanischen Migration nach Deutschland

Projektziel

Das Forschungsvorhaben hat eine Analyse der Arbeitsmarktintegration spanischer Migranten und Migrantinnen geliefert und den Handlungsbedarf für eine angemessene Einmündung spanischer Migranten und Migrantinnen in den deutschen Arbeitsmarkt dargestellt. Zudem wurden Handlungsmöglichkeiten gewerkschaftlicher Akteure und Akteurinnen im Kontext der europäischen Neuzuwanderung untersucht.

Projektbeschreibung

Kontext

Seit 2009 ist eine neuartige Entwicklung der EU-Binnenmigration zu beobachten, die von einer stark steigenden Zahl an Arbeitsmigranten und -migrantinnen aus anderen EU-Staaten in Deutschland gekennzeichnet ist. Dabei stellen Spanier/-innen eine der am stärksten wachsenden Gruppen aus den von der Schuldenkrise betroffenen südeuropäischen Ländern dar. Sowohl die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Spanien hat enorm zugenommen, aber auch die Zahl der arbeitslosen Spanier/-innen in Deutschland, der geringfügig Beschäftigten und der spanischen Leistungsbezieher/-innen aus dem SGB-II Bereich. Gewerkschaften und die Vertretungen der Arbeitnehmer werden bisher aus der Forschung über die neue Migration ausgeblendet. Gewerkschaften sind aber in den Verwaltungsausschüssen der Agenturen für Arbeit und in verschiedenen Allianzen und Netzwerken zur Sicherung des Fachkräftebedarfs vertreten und nehmen somit maßgeblich an einigen der Mobilitätsinitiativen teil.

Fragestellung

Folgende Fragestellungen waren in der Untersuchung besonders relevant:

Welches Profil weisen mobilitätsbereite Spanier/-innen auf? In welche Branchen und Berufsgruppen erfolgt die Integration spanischer Migranten und Migrantinnen in den deutschen Arbeitsmarkt? Findet eine adäquate Integration in den Arbeitsmarkt entsprechend der Qualifikationen der Migranten und Migrantinnen statt? Welches sind die spezifischen Ansatzpunkte betrieblicher und gewerkschaftlicher Akteure und Akteurinnen in den Initiativen, die die Mobilität spanischer Arbeitssuchender nach Deutschland fördern?

Untersuchungsmethoden

Im ersten Schritt wurden relevante Arbeiten zur neuen Migration aufgearbeitet werden, um den Forschungsstand bzgl. der Arbeitsmarktintegration dieser neuen Migration darzustellen. Zudem wurden statistische Quellen ausgewertet werden, um die Profile der neuen Migranten und Migrantinnen, die Branchen, in denen sie arbeiten, die Berufe, die sie ausüben sowie ihre Arbeitsbedingungen zu erfassen. Im zweiten Schritt wurden qualitative Interviews mit gewerkschaftlichen Experten und Expertinnen geführt werden. Auf dieser Grundlage konnten im dritten Schritt Handlungsfelder für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration spanischer Migranten und Migrantinnen erarbeitet werden.

Darstellung der Ergebnisse

Die Neue Arbeitsmigration aus Spanien ist exemplarisch für die wachsende Zahl von Menschen, die auf Basis der Freizügigkeit der EU in Deutschland Arbeit suchen. Das Qualifizierungsniveau der Neuzuwandernden ist sehr hoch. Dies lässt sich aber nur zum Teil in eine qualifikationsentsprechende Arbeitsmarktintegration umsetzen. Das Verhältnis der Gewerkschaften zu dem Thema Neuzuwanderung wird insgesamt als vielschichtig angesehen. Auf der Ebene der öffentlichen Positionierung ist die Haltung der Gewerkschaften deutlich. Diffiziler ist jedoch die Umsetzung der öffentlichen Stellungnahmen in konkrete Handlung.

Die Beratung ist z. T. beim DGB und nicht bei den Einzelgewerkschaften angesiedelt und von externen Projektmitteln abhängig. Dadurch wird Expertise externalisiert und nicht in gewerkschaftliche Strukturen verankert. Das Projekt identifiziert verschiedene Bereiche, in denen Gewerkschaften aktiv sind und nennt auf dieser Grundlage Vorschläge zu den möglichen gewerkschaftlichen Handlungsfeldern.

Projektleitung und -bearbeitung

Projektleitung

Dr. Christian Pfeffer-Hoffmann
Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung e.V

Bearbeitung

Marianne Kraußlach
Minor - Projektkontor für Bildung und Forschung e.V

Kontakt

Christina Schildmann
Hans-Böckler-Stiftung
Forschungsförderung

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